Der Wohnimmobilienmarkt in Deutschland blickt auf ein Jahr 2024 zurück, das von Stabilisierungstendenzen und regionalen Differenzen geprägt war. Nach den starken Preisrückgängen des Vorjahres scheinen sich die Preise in vielen Bereichen des Marktes auf einem neuen Niveau einzupendeln. Doch die Dynamik blieb unterschiedlich je nach Region, Immobilienart und wirtschaftlichem Umfeld.


Stabilisierung nach Preisverfall

  • Nach den zweistelligen Rückgängen im Jahr 2023 – vor allem bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen – zeigte sich der Markt 2024 stabiler. Einige Experten sprechen von einem Boden, der erreicht wurde, wobei größere Preissteigerungen aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin ausblieben.
  • Urban vs. ländlich: Während ostdeutschen Großstädte: Leipzig, Dresden, Magdeburg und Halle durch anhaltende Nachfrage stabil blieben, mussten ländliche Regionen und weniger nachgefragte Standorte weitere Rückgänge verzeichnen.

Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung

  1. Zinsentwicklung: Die weiterhin hohen Baufinanzierungszinsen beeinflussten die Kaufbereitschaft stark. Viele Haushalte verzichten aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten auf einen Kauf, was die Nachfrage dämpfte.
  2. Rückgang der Bautätigkeit: Die Baukosten und Zinsbelastungen führten zu einem Rückgang der Neubautätigkeit. Dies hielt das Angebot an Wohnungen und Häusern auf niedrigem Niveau und wirkte einer stärkeren Preiskorrektur entgegen.
  3. Inflation und Konsumverhalten: Steigende Lebenshaltungskosten beeinflussten das Budget potenzieller Käufer und Mieter, was eine vorsichtige Haltung auf dem Markt weiter verstärkte.

Regionale Unterschiede

  • Ballungszentren: In begehrten Lagen großer Städte blieben die Preise weitgehend stabil, da die Nachfrage trotz gestiegener Finanzierungskosten weiterhin hoch war. Mietwohnungen und kleinere Einheiten waren besonders gefragt.
  • Schwache Regionen: In strukturschwachen Gebieten ohne nennenswerte Bevölkerungszunahme oder Infrastrukturprojekte setzten sich Preisanpassungen fort.

Ausblick für 2025

Die Unsicherheiten rund um Zinsen, Inflation und das wirtschaftliche Umfeld dürften den Markt weiterhin prägen. Wir als FOCUS Gruppe gehen davon aus, dass der Markt 2025 insgesamt seitwärts tendiert, wobei weitere Zinssenkungen die Kaufkraft wieder stärken könnten und der niedrigere Preis für Eigennutzer und Investoren durchaus interessante Einstiegschancen bietet. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, ob die Wohnungsbaukrise und der Nachfrageüberhang in Städten das Angebot in Zukunft ausreichend decken können.


Fazit:
2024 war ein Jahr der Konsolidierung auf dem Wohnimmobilienmarkt. Während sich die Preise vielerorts stabilisierten, zeigte sich der Markt weiterhin fragil. Für Käufer und Investoren bleibt der Fokus auf Standort- und Lagequalität entscheidend, während auf dem Mietmarkt eine hohe Nachfrage das Angebot weiter unter Druck setzt.