Der Holzbau wurde in den letzten Jahren als Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen gefeiert. Mit Versprechen von Klimaneutralität, Ästhetik und der Nutzung nachwachsender Rohstoffe eroberte Holz als Baumaterial die Branche. Doch mittlerweile scheint die anfängliche Euphorie abzunehmen, und der Hype um den Holzwohnungsbau verblasst. Woran liegt es, dass Holz seine Sonderstellung in der Bauwelt allmählich verliert?

Holzbau: Große Versprechen, große Erwartungen

Holz galt lange als eine der klimafreundlichsten Alternativen zu Beton und Stahl. Während bei der Produktion von Zement und Stahl große Mengen CO₂ freigesetzt werden, bindet Holz als nachwachsender Rohstoff Kohlenstoff. Zusätzlich punktet das Material mit seiner Vielseitigkeit, seinem geringen Gewicht und seiner natürlichen Ästhetik.

Insbesondere im Wohnungsbau sorgte Holz für Aufmerksamkeit: Von Einfamilienhäusern bis hin zu mehrgeschossigen Wohnanlagen wurden viele innovative Projekte umgesetzt, die das Potenzial des Materials demonstrieren sollten. Doch inzwischen treten die Herausforderungen deutlicher zutage, und die anfängliche Euphorie weicht einer nüchterneren Betrachtung.

Gründe für den schwindenden Hype

1. Kostensteigerungen

Die Preise für Holz sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die weltweite Baukonjunktur und Lieferkettenprobleme haben den Rohstoff verknappt, was die Kosten für Holzbauprojekte in die Höhe treibt. Besonders im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen verliert Holz damit an Attraktivität.

2. Nachhaltigkeitskritik

Während Holz als nachwachsender Rohstoff gilt, zeigt sich zunehmend, dass die steigende Nachfrage ökologischen Druck auf Wälder ausübt. Besonders die großflächige Abholzung in europäischen und außere